Route durch die Dörfer mit der Orangefarbenen Flagge in Kalabrien

Eine alte Burg, die Stadtmauern, ein elegantes Dorf eingebettet in das Grün des Nationalparks Pollino: Oriolo ist eine wunderschöne Ortschaft voller Geschichte, Kultur und Traditionen.

Wenn Sie sich für einen Besuch entscheiden, wird Sie die besondere Atmosphäre sofort faszinieren. Dies verdankt es auch der imposanten normannisch-aragonesischen Burg, die sich an der Spitze des historischen Zentrums befindet. Erbaut von der Familie Sanseverino, hat sie ihre ursprüngliche Struktur mit den beiden Wachtürmen und dem Bergfried, um den sich das gesamte Gebäude erstreckt, bewahrt.

Haben Sie schon immer davon geträumt, eine Burg zu besichtigen? In Oriolo können Sie es tun. Sie werden den Festsaal, den Audienzsaal, den Fahnenraum und das prächtige Schlafzimmer von Margherita Pignone del Carretto betreten, dessen Kuppel mit einem „Triumph des Apollo“  freskiert ist. Genießen Sie das Panorama und die frische Luft, wo Ihr Blick den sanften Hügeln bis zum Meer folgt.

Es ist Zeit, das Dorf zu erkunden – lassen Sie sich durch die Kieselsteingassen treiben, die zu kleinen Plätzen zwischen Adelspalästen und Kirchen führen. Neben der Mutterkirche von San Giorgio (in der Reliquien des Heiligen Franziskus von Paola und des Heiligen Georg aufbewahrt werden) sollten Sie die Kirche San Rocco und die Kapelle Madonna delle Virtù nicht verpassen.

Wenn Sie sich für Geschichte begeistern, tauchen Sie in die Regale der Bibliothek von Palazzo Tarsia-Toscano ein, einem Studienzentrum mit wertvollen Quellen über Oriolo und ganz Kalabrien. Auch das Freilichtmuseum für Kunst und Handwerk („Museo Diffuso delle Arti e dei Mestieri") verdient Beachtung, ein Kulturzentrum mit sechs verschiedenen Abteilungen und Standorten. Bevor Sie abreisen, vergessen Sie nicht, sich mit zwei lokalen Produkten mit dem De.Co.-Gütesiegel („Denominazione di Origine Comunale“) einzudecken: Fenchel-Taralli und natives Olivenöl extra.

Es reicht, es aus der Ferne zu betrachten, um zu verstehen, warum es Morano Calabro auch als Weihnachtskrippe bezeichnet wird. Morano Calabro liegt an den Hängen eines Hügels, umrahmt von den Bergen des Pollino, und seine Dächerlandschaft mit farbigen Majoliken zeugt vom kulturellen Austausch des Mittelmeerraums. 

Dieses kleine historische Zentrum im Hinterland des oberen ionischen Kalabriens wird Sie mit seinem historischen, kulturellen, gastronomischen und landschaftlichen Erbe überraschen. Eine märchenhafte Atmosphäre durchdringt das Dorf, verstärkt durch die normannisch-staufische Burg mit ihren luftig über den Himmel ragenden Fenstern. Das Herz des Dorfes ist ein Labyrinth aus engen Gassen, die teilweise in den Felsen gehauen sind. Eine Route durch Kirchen und historische Gebäude erwartet Sie.

Von hier aus kann Ihr Urlaub verschiedene Richtungen nehmen: Trekking, Radwege, Ausflüge und Wanderungen im Nationalpark Pollino. Von Juni bis August empfängt Sie im Lavendelpark eine duftende Weite aus violetten Blüten.

Eine interessante Tatsache: Auch der berühmte niederländische Grafiker Maurits Escher, bekannt für seine endlosen Treppen, wurde während seines Aufenthalts in Kalabrien von diesem Ort fasziniert und verewigte seine Schönheit.

Im Herzen des Nationalparks Pollino können Sie die faszinierende Arbëresh-Kultur (albanische Kultur) entdecken und atemberaubende Überblicke genießen.

Im historischen Zentrum von Civita finden Sie die sogenannten „Kodra-Häuser“, charakteristische Gebäude, deren Fenster und Türen Gesichter formen, die Sie gerne sehen werden. Hier spricht alles von einer alten, aber immer noch lebendigen Kultur: die Arbëresh-Kultur. Auf den Straßen werden Sie albanische Gespräche hören – eine Sprache, die mit Sorgfalt bewahrt wird und die Kinder von klein auf lernen.

Im Arbëresh-Ethnografischen Museum können Sie mehr über die Geschichte, Traditionen und Gebräuche dieser Gemeinschaft erfahren, die einst vor der osmanischen Invasion nach Italien floh. Die religiöse und kulturelle Seele der Arbëresh findet sich in ihren heiligen Stätten, insbesondere in der byzantinischen Kirche Santa Maria Assunta.

Für eine Kombination aus Natur und Abenteuer dürfen Sie das Rafting in den Raganello-Schluchten  nicht verpassen – ebenso wenig wie die legendäre Teufelsbrücke („Ponte del Diavolo“), die über den Fluss gespannt ist und einen spektakulären Blick auf die Schlucht bietet.

Der Pollino-Nationalpark bietet zahlreiche Möglichkeiten: von Trekking über gut ausgestattete Wanderwege bis hin zum Vogelbeobachten – besonders die Raganello-Schlucht ist ideal, um Raubvögel und andere Vogelarten in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Geschichte, Natur, Abenteuer und natürlich exzellentes Essen mit lokalen Zutaten: Probieren Sie Dromësat (hausgemachte Pasta mit Sauce oder gesalzener Ricotta), langsam gegarten Ziegeneintopf mit lokalen Kräutern und die Kanojët – mit Walnüssen und Honig gefüllte Süßigkeiten.

Dieses kleine Dorf in der Sila von Catanzaro ist der Geburtsort von Mattia Preti, einem der größten Maler des 17. Jahrhunderts, geboren im Jahr 1613. Seine Werke sind in den Uffizien, der Eremitage in Sankt Petersburg, dem Prado und dem Getty Museum in Los Angeles ausgestellt. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Caravaggismus.

Eine starke und tiefe Verbindung besteht zwischen Preti und Taverna, die Sie noch heute spüren können – schon bei einem einfachen Spaziergang durch die Straßen des Dorfes, wo der „kalabrische Ritter", wie er genannt wurde, seine ersten Schritte in die Welt der Kunst machte. Ganz Taverna erzählt von seinem berühmtesten Bürger, der stets eine enge Bindung zu seiner Heimat bewahren wollte. Obwohl er den größten Teil seines Lebens fern von Kalabrien verbrachte, schenkte er dem kleinen Dorf zahlreiche Gemälde, wodurch es zu einer Schatzkammer kostbarer Kunstwerke wurde.

Ein Besuch des Stadtmuseums („Museo Civico“) ist ein Muss – hier können Sie die Werke von Mattia Preti und seinem Bruder Gregorio bewundern. In der monumentalen Kirche San Domenico, die an das Dominikanerkloster angeschlossen ist, sind wertvolle Kunstwerke ausgestellt, darunter „La predica di San Giovanni Battista“ (Die Predigt des Heiligen Johannes des Täufers), „Dio Padre Benedicente“ (Der segnende Gottvater) und „Il miracolo di San Francesco di Paola“ (Das Wunder des Heiligen Franziskus von Paola). Schließlich befinden sich in der Kirche Santa Barbara weitere wunderbare Gemälde.

Taverna ist somit ein wahres Kunstdorf, in dem Sie das Freilichtmuseum für zeitgenössische Kunst besuchen oder entlang der „Straßen der Poesie“ spazieren können, wo Verse auf Terrakotta-Tafeln eingraviert sind. Doch nicht nur Kunst – das Dorf ist in eine spektakuläre Naturlandschaft eingebettet. Sie können auch ein Themenmuseum zur Biodiversität besuchen und anschließend die reiche Gastronomie probieren, die auf jahrhundertealten Traditionen basiert. Sie haben die Wahl zwischen Trekking- und geführten Wandertouren, um in die atemberaubenden Landschaften der kalabrischen Berge einzutauchen. Die Region bietet aber auch ideale Wanderwege für Fahrradliebhaber.

Gerace  gehört zu den „Borghi più Belli d'Italia " (Schönsten Dörfern Italiens), und ein Blick um sich herum genügt, um sich in die Vergangenheit versetzt zu fühlen, denn hier haben die Spuren der Geschichte ihren geheimnisvollen Charme bewahrt. Es war auch als die „heilige Stadt" bekannt, aufgrund der großen Anzahl an Kirchen – es gab einst 128, die jedoch im Laufe der Jahrhunderte durch Erdbeben zerstört wurden.

Der Ort hat eine mittelalterliche Stadtstruktur: die Burg, der Dom, elegante Portale und ringförmige Stadtmauern, die von zwölf Toren unterbrochen werden. Noch sichtbar sind die Überreste der normannischen Burg, die jedoch durch die verheerenden Erdbeben im Laufe der Jahrhunderte weitgehend zerstört wurde.

Was Sie sicherlich beeindrucken wird, ist die majestätische Kathedrale der Himmelfahrt („Cattedrale dell’Assunta“): Sie erstreckt sich über fast 2000 Quadratmeter und ist das bedeutendste Monument der byzantinisch-romanisch-normannischen Architektur Kalabriens. Sie wurde auf einer antiken byzantinischen Krypta errichtet. Die Struktur besteht aus drei Schiffen. Beim Betreten fällt der Blick sofort auf die Marmorsäulen und ionischen Kapitellen, die aus verschiedenen Tempeln der Magna Graecia stammen. 

Beim Spaziergang durch die kopfsteingepflasterten Gassen können Sie zahlreiche weitere Kirchen besichtigen. Auf dem Platz der „Drei Kirchen“ stehen die Kirchen Sacro Cuore di Gesù, San Francesco d’Assisi und San Giovanni Crisostomo (auch San Giovannello genannt), während sich vor Ihnen malerische Schnappschüsse öffnen.

Die „Porta del Sole“, eines der antiken Stadttore des Dorfes, bietet einen atemberaubenden Blick auf das Tal und das Ionische Meer. Adelsresidenzen, in den Felsen gehauene Töpferwerkstätten, in denen Handwerker noch heutzutage Ton bearbeiten – ein Spaziergang durch das historische Zentrum bedeutet, sich in den Spuren einer Vergangenheit zu verlieren, die in Gerace aus wertvollen Überlagerungen besteht.

Riechen Sie diesen Duft? Ein Besuch wäre nicht komplett ohne die Entdeckung der einzigartigen Aromen dieser Region: angefangen beim süßen griechischen Likörwein, den bereits die Antiken mit Honig genossen, über die traditionell handgezogene Pasta mit gefüllten Auberginen (‘mbuttunate) bis hin zur Curcùdia, der typischen Polenta des Aspromonte.

Bova ist eines der „Borghi più Belli d'Italia" (Schönsten Dörfer Italiens) und die Hauptstadt der griechisch-kalabrischen Kultur. Im Herzen des Nationalparks Aspromonte gelegen, ist es ein Dorf voller Geschichte, Traditionen und atemberaubender Ausblicke. Diese uralte Stadt mit griechischer Seele thront über einer spektakulären Landschaft aus Hängen, Tälern und Wildbächen. 

Wenn Sie das historische Zentrum mit einem Besuch der Kathedrale und der zahlreichen Kirchen erkunden, werden Sie sich in eine andere Zeit versetzt fühlen, während die älteren Einwohner miteinander in einer archaischen Sprache sprechen. Um die Geschichte dieser Sprache besser zu verstehen, können Sie das Museum der griechisch-kalabrischen Sprache („Museo della Lingua Greco-Calabra") besuchen, das Gerhard Rohlfs gewidmet ist, einem deutschen Sprachwissenschaftler, der im 20. Jahrhundert erstmals die sprachliche Geschichte der Griechen Kalabriens dokumentierte.

Im Museum können Sie die verschiedenen Etappen der Geschichte des Grecanico durch eine immersive Erfahrung erleben. Sie werden von der Vielfalt des traditionellen Handwerks fasziniert sein: Holzintarsien, handgewebte Wolle und Ginster – und natürlich dürfen Sie sich auf die Entdeckung der typischen Aromen des Aspromonte vorbereiten. Sie werden einen einzigartigen Käse namens Musulupu probieren, ebenso wie Ziegenfleisch und Süßspeisen wie Pretali, ‘Nghute und Scaddateddhe.