Der Pilgerweg des Heiligen Franziskus von Paola: Via del Giovane

Die „Via del Giovane" beginnt an der „ Chiesa della Riforma“ (Reformationskirche) in San Marco Argentano.

Der Klosterkomplex der Franziskaner-Minoriten ist eine der ältesten franziskanischen Bauten in Kalabrien. Er wurde um 1284 von Pietro Cathin, einem Schüler und Gefährten des Heiligen Franziskus von Assisi, gegründet und beherbergte im Jahr 1429 den zwölfjährigen Franziskus von Paola, der hier die Tracht der Minoriten-Konventualen anzog.

Zum Gedenken an ihn wird die Höhle aufbewahrt, in der er betete; darüber wurde 1762 die Votivkapelle „La Benedetta" errichtet.

Von der Reformationskirche führt die Route zunächst 3 km über asphaltierte Straßen, bevor sie ein kurzes Stück entlang der Provinzstraße 94 verläuft.

Die zweite Etappe der „Via del Giovane" ist das Dorf Cerzeto. 

Beim Aufstieg erreicht man die westlichen Hänge der Serra dei Muli, die von riesigen Tannen geprägt sind. Nach kurzer Zeit gelangt man zur Gemeindeschutzhütte von Cerzeto – Passo della Guardia, wo sich ein ausgestatteter Picknickbereich befindet. Weiter geht es bis zur bezaubernden Buche des Heiligen Franziskus, neben der sich eine kleine Kapelle mit einer Statue des Heiligen befindet: Hier versammeln sich Gläubige zum Gebet, genau wie Franziskus von Paola, wenn er hier, während seiner Reisen nach San Marco Argentano verweilte.

Von hier aus führt der Wanderweg weiter zum Laghicello, vorbei an den östlichen Hängen der Serra Pantanolata und dem weitläufigen Wald von Cinquemiglia, einem der schönsten Buchenwälder in Kalabrien, mit eindrucksvollen, hochgewachsenen Bäumen.

Hier besteht die Möglichkeit, in einer speziellen Schutzhütte zu übernachten.

Schließlich ist das Ziel der „Via del Giovane" die schöne Wallfahrtskirche von San Francesco in Paola.

Die Wallfahrtskirche des Heiligen Franziskus von Paola liegt an einem großen Panoramaplatz: Der Haupteingang befindet sich auf der rechten Seite und führt zur modernen Basilika, die anlässlich des Jubeljahr 2000 eingeweiht wurde, sowie zur „Fonte della Cucchiarella“, einer Wunderquelle, aus der die Pilger Wasser schöpfen. Weiter geht es zur „Ponte del Diavolo“ (Teufelsbrücke) und zur kleinen Einsiedelei, in der der Heilige seine Jugendjahre verbrachte. Die alte Basilika, die im romanischen Stil erbaut wurde, stammt aus dem 16. Jahrhundert und besteht aus einem einzigen Seitenschiff mit der Kapelle, in der die Reliquien des Heiligen Franziskus von Paola (Kleidung und Knochensplitter) aufbewahrt werden.

Am Ende des Pilgerweges erhält man hier das Testimonium, das heißt das Dokument, das die Pilgerreise zu der Wallfahrtskirche des Heiligen Franziskus von Paola bescheinigt – ganz wie in Santiago de Compostela nach Abschluss des Jakobswegs.