Tagesausflug zu den Seen Kalabriens

Zu den weniger bekannten, aber zweifellos faszinierendsten Naturerlebnissen Kalabriens zählen die Ausflüge zu den Seen, die eine wunderbare Gelegenheit bieten, mit der Natur in direkten Kontakt zu treten und einen aktiven, nachhaltigen und erlebnisreichen Urlaub zu verbringen.

Die wichtigsten Seen Kalabriens sind sechs, doch in den Wäldern der Naturreservate und Regionalparks finden sich Dutzende kleinere Seen. Perfekt für einen erholsamen Tagesausflug. Jeder See in Kalabrien hat seinen eigenen Charakter und bietet Attraktionen entlang der Ufer (malerische Dörfer, Agriturismi, Lehrbauernhöfe, Rad- und Wanderwege). Ideal zum Sport treiben, zu Tierbeobachtungen oder einfach, um ein Picknick mit anderen zu genießen. 

Entdecken Sie mit uns die schönsten Seen Kalabriens und die Aktivitäten, die sie für Naturfreunde bereithalten.

Unsere Seentour durch Kalabrien beginnt mit den wichtigsten Seen des Nationalparks Sila, auf der Seite der Provinz Cosenza. 

Unter den bekanntesten Seen Kalabriens liegt der Lago Arvo in einer großen natürlichen Mulde am Fuße des Monte Botte Donato. Eingebettet in einen Lärchen-kiefernwald, durchzogen von bunten Wildblumenwiesen, erstreckt er sich über 24 km, die man zu Fuß, mit dem Fahrrad oder zu Pferd auf einem Rundweg erkunden kann.

Der Lago Arvo gehört zum Gemeindegebiet von San Giovanni in Fiore, genauer gesagt zur bekannten Ortschaft Lorica, einem der wichtigsten Wintersportorte Kalabriens. Auf dem See finden Ruderwettbewerbe und Aktivitäten wie das sogenannte „Bike Boat“ statt. Dieses Erlebnis ist fesselnd und für alle geeignet: Wörtlich bedeutet es „schwimmendes Fahrrad“ und ermöglicht es Ihnen, den Lago Arvo zu überqueren, während Sie auf einem speziellen „Zweirad“ sitzen, das dank besonderer Schwimmkörper sanft über das Wasser gleitet. Mutige Besucher können zudem den „Zip-Line“-Flug über den gesamten See ausprobieren – die einzige Seilrutsche Italiens, die einen See vollständig überquert, mit einer Länge von 600 Metern.

Wir bleiben in der Sila cosentina, diesmal im Gemeindegebiet von Spezzano della Sila, wo sich der Lago Cecita befindet: einer der Seen Kalabriens, der wichtige prähistorische Funde hervorgebracht hat.

In der Ortschaft Campo San Lorenzo, entlang der Ufer des Cecita-Sees, wurden die Überreste eines Elephas antiquus entdeckt, einer prähistorischen Elefantenart, deren Anwesenheit dieses Gebiet besonders faszinierend macht. Schon in der Vergangenheit wurden hier Spuren des Neandertalers gefunden; während einer Trockenperiode des Sees kamen zudem ein großer Backenzahn und drei Meter lange Stoßzähne des urzeitlichen Dickhäuters zum Vorschein, der vor etwa 700.000 Jahren in Europa lebte. Ein symbolischer Bezug besteht zum berühmten „Elefanten von Campana“, einem eindrucksvollen Monolithen in der Nähe.

Als wertvolle archäologische und naturkundliche Nische unter den kalabrischen Seen eignet sich der Lago Cecita hervorragend für den Sportfischfang. Hier werden nationale Wettbewerbe unter der Schirmherrschaft der FIPSAS organisiert, sowie für die Beobachtung der heimischen Tierwelt. 

Der dritte See der Sila in der Provinz Cosenza ist der Lago Ariamacina, der in den Gebieten von Spezzano della Sila, Longobucco und Celico liegt.

Der Lago Ariamacina ist ein wahres Paradies für Vogelliebhaber (erste Beobachtungsstation Süditaliens): Er zählt zu den wenigen Brutgebieten des Haubentauchers und ist eine von „Legambiente“ (die italienische Umweltschutzorganisation) anerkannte Naturoase, die als bedeutendes Schutzgebiet für Zugvögel gilt.

Wir beenden den Abschnitt der Seen von Kalabrien in der Provinz Cosenza mit einem Besuch am Lago di Tarsia, der zwischen den Gemeinden Tarsia und Santa Sofia d’Epiro liegt, Letztere ist eine der arbëreshë-Minderheiten Kalabriens.

Das Naturreservat von Tarsia ist eines der bedeutendsten Schutzgebiete der Region, und mit seiner Flora und Fauna ist sehr reich an Vielfalt. Eine Wanderung am Seeufer führt durch Macchia Mediterranea mit Steineichen, Ulmen, Tamarisken und Erdbeerbäumen, wo man Graureiher, Kraniche, Enten, Teichhühner, Milane und Rohrweihen beobachten kann. In beiden Gemeinden gibt es Besucherzentren, die spannende Einblicke in dieses einzigartige Ökosystem bieten.

Unsere Tour zu den Seen Kalabriens geht weiter am Lago Ampollino, einem Stausee an der natürlichen Grenze zwischen Sila Grande und Sila Piccola, also zwischen den Provinzen Catanzaro und Crotone (Gemeinden Taverna, Sorbo San Basile, Zagarise und Cotronei).

Rund um den See liegen drei der bekanntesten und eindrucksvollsten Bergferiendörfer Kalabriens: Trepidò, Villaggio Mancuso und Villaggio Palumbo, letzteres das größte Skigebiet der Provinz Crotone. Ein Aufenthalt in diesen drei Dörfern bedeutet Natur pur, Entspannung und Erholung in zeitloser Ruhe. 

Eingebettet zwischen den Bergketten Scorciavuoi, Zingomarro, Gariglione und Montenero, ist der Lago Ampollino ein echtes Naturjuwel, geeignet für Sommer- sowie für Wintertourismus. 

Zwischen seinen dichten Nadelwäldern lassen sich Sport und Erholung perfekt verbinden. Hier verläuft auch ein Abschnitt der „Ciclovia dei Parchi“, der Radroute der Parks. Kunst- und Kulturliebhaber sollten unbedingt das MABOS – „Museo d'Arte del Bosco della Sila“ (Museum für Waldkunst der Sila) und die Besucherzentren besuchen, rund um das sich im Sommer natur- und literaturbezogene Festivals abspielen.

Zum Abschluss unserer See-Route führt uns der Weg in die Provinz Vibo Valentia, in den Regionalpark der Serre, zwischen den Gemeinden Maierato und Monterosso Calabro – beides landschaftlich äußerst reizvolle Gebiete.

Unter den Seen Kalabriens gilt die WWF-Oase Lago Angitola als unberührtes Paradies, wo sowohl Naturfreunde als auch Experten eine außergewöhnliche Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten beobachten können. Ein märchenhafter Ort auch für Kinder. Rund um den See wachsen Kastanien-, Aleppo- und Lärchen-kiefernwälder, und häufig sieht man Graureiher, Fasane, Pfauen, Meisen und den seltenen Schwarzspecht.