Tour Costa Viola in Kalabrien

Erster Halt auf der Route entlang der Costa Viola ist die Stadt Palmi, Geburtsort des Schriftstellers und Intellektuellen Leonida Repaci.

Das ihm gewidmete Kulturhaus ist ein absolutes Muss. Darin befinden sich ein Antiquarium mit Funden aus dem Nationalen Archäologiepark der Tauriani, die Gemäldegalerie, die Gipsothek und das Francesco Cilea-Museum, das dem berühmten Komponisten aus Palmi gewidmet ist.

Im Museum gibt es auch einen Bereich, in dem einige Reliquien und sakrale Gegenstände ausgestellt sind, die das wichtigste Ereignis in Palmi veranschaulichen: das Fest der Madonna della Lettera, das am letzten Sonntag im August mit der Prozession der Varia di Palmi gefeiert wird.

Die Varia di Palmi ist das wichtigste immaterielle UNESCO-Erbe der Region. 1582 aus der nahegelegenen Stadt Messina übernommen, stellt sie die Himmelfahrt Marias dar, inszeniert durch Hunderte von Darstellern. An der Spitze der Konstruktion schwebt die sogenannte Animella, ein kleines Mädchen, das die Madonna darstellt. An der Struktur befestigt stellen die anderen Kinder die Engel dar, während sich zu Füßen des Wagens die Apostel und schließlich die Träger positionieren.

Wer Palmi im Sommer besucht, kann einige der schönsten Strände der Costa Viola genießen, wie die Marinella, die Spiaggia della Tonnara und die charakteristische Spiaggia dell'Ulivarella, an der ein jahrhundertealter Olivenbaum einsam auf einem Felsen thront.

Der Aussichtspunkt mit Blick über die gesamte Costa Viola? Der Monte Sant’Elia, auf dem das Monument der Drei Kreuze steht.

Die nächste Etappe der Route an der Costa Viola führt uns nach Seminara, "Stadt der Keramik", ein Titel, der an die alte handwerkliche Produktion erinnert, die Seminara auf der ganzen Welt berühmt gemacht hat.

Die künstlerischen Keramiken von Seminara sind wertvolle Kunstwerke, deren Herstellungstechnik seit dem 18. Jahrhundert von Vater zu Sohn weitergegeben wird. Noch heute bieten die Töpferwerkstätten, die man in den Straßen des Zentrums besuchen kann, einen wichtigen Einblick in die lokale Tradition und eine farbenfrohe Vielfalt an Vasen, Tellern, Behältern, Masken verziert mit apotropäischen Tier- und Pflanzenmotiven, die Glück bringen und Unglück abwenden sollen.

Nach einem Rundgang durch die Handwerksläden besuchen wir das Kloster der Heiligen Elias und Filarete, ein prächtiges Beispiel byzantinischer Architektur in Kalabrien, in dem die Mönche noch immer den griechisch-orthodoxen Ritus praktizieren.

Das Highlight dieses Abschnitts der Costa Viola? Der Strand von Cala Janculla, ein wahres Naturparadies für alle, die sich im feinen Sand zwischen den Felsen entspannen und in das smaragdgrüne Meer eintauchen möchten.

Bagnara Calabra, der Geburtsort der "Schwestern Bertè", Loredana und Mia Martini, denen ein Denkmal am Ortseingang gewidmet ist, ist die Stadt an der Costa Viola, die mehr als alle anderen mit dem Schwertfischfang verbunden ist.

Kein Zufall, dass das Symbol der Stadt die typische „Bagnarota“ ist, ein Tribut an die Frauen des Ortes, unermüdliche Arbeiterinnen, die seit der Antike ihre Familien durch den Handel mit Schwertfisch und Salz entlang der Costa Viola versorgen. Die traditionelle gekleidete Bagnarota balanciert auf ihrem Kopf den typischen Korb voller Waren, aus dem das scharfe „Schwert“ des Fisches herausragt.

Den Schwertfisch hier zu kosten, ist ein Muss, aber er ist nicht die einzige Spezialität der Region. Die Besonderheit ist der Torrone di Bagnara IGP, hergestellt aus Zucker, gerösteten Mandeln, Honig, Eiweiß, bitterem Kakao, ätherischen Ölen und gemahlenen Gewürzen.

Was können Sie in Bagnara besichtigen? Vom historischen Zentrum aus besteigt man den Marturano-Hügel, entlang des gleichnamigen Wanderwegs. Auf dem Gipfel befindet sich das Castello Ruffo, das einen atemberaubenden Blick über die gesamte Costa Viola bietet. Sehenswert sind die Chiesa Carmine und der aragonesische Turm von Capo Rocchi (15. Jahrhundert) an der Strandpromenade. 

Auch als „Klein-Venedig des Südens“ bekannt, bietet Scilla seinen Besuchern den Zauber des malerischen Fischerdorfs Chianalea, eines der unverzichtbaren Juwelen der Costa Viola.

Chianalea di Scilla ist der am Meer gelegene Teil des Dorfes, in dem die alten Fischerhäuser buchstäblich auf dem Wasser gebaut sind und das Meer zwischen den Gassen hindurchfließt. Die ursprünglichen Ankerpfahlbauten wurden in renommierte Fischrestaurants umgewandelt, in denen lokale Spezialitäten wie Schwertfisch und Seeigel serviert werden.

Wenn Sie jedoch schwimmen und das herrliche Panorama genießen möchten, das es Ihnen ermöglicht, das Dorf und die Burg in ihrer ganzen Pracht zu bewundern, können Sie Ihren Sonnenschirm an der Marina Grande aufstellen, dem weitläufigen freien Kiesstrand mit Blick auf die Meerenge und die gesamte Costa Viola. 

Beim Aufstieg zum Dorf, in malerischer Lage, lohnt sich ein Besuch der wunderschönen Burg Ruffo, eine der am besten erhaltenen Burgen Kalabriens, die auch innen besichtigt werden kann. Bei einem Spaziergang können Sie die Kirchen und den Aussichtspunkt der Piazza San Rocco bewundern, in deren Mitte sich die Statue von Scilla (oder kleine Meerjungfrau) befindet, ein künstlerisches Symbol des Dorfes.